Grundsätzlich ist zwischen einer Verbrennung oder einer Verbrühung zu unterscheiden. Verbrennungen entstehen durch den Kontakt mit trockener Hitze – zum Beispiel offenen Flammen, Sonne oder heißer Luft.
Typische Verbrennungen sind Sonnenbrand oder Brandwunden durch das Anfassen eines heißen Backblechs oder einer Herdplatte.
Verbrühungen entstehen dagegen durch den Kontakt mit heißer Flüssigkeit oder heißem Dampf. Alltagstypische Verbrühungen entstehen beispielsweise durch umgekippte Suppen und Tee, oder durch den heißen Dampf vom Wasserkocher.
Die richtige Behandlung von Verbrennungen unterscheidet sich vom Umgang her deutlich von der Versorgung von Schnittwunden o.ä. Damit möglichst keine Narben zurückbleiben und das verletzte Gewebe gut versorgt wird, muss einiges beachtet werden.
Bei Brandwunden unterscheidet man unterschiedliche Grade. Anhand dieser Zuordnung weicht auch die Vorgehensweise bei der Behandlung ab. Es gibt insgesamt drei Verbrennungsgrade, mit denen wir bei Unfällen im privaten und beruflichen Alltag in Kontakt kommen.
Verbrennungen werden durch die Auswirkung auf die einzelnen Hautschichten unterschieden. Unsere Haut besteht aus drei Schichten – deshalb auch die drei Verbrennungsgrade.
Die Oberhaut, oder Epidermis, ist die oberste Hautschicht. Sie schützt alle weiteren Hautschichten und beherbergt einige nerven.
Durch die mittlere Hautschicht, Dermis, verlaufen kleinere Gefäße und Nerven.
Die unterste Hautschicht nennt sich Subkutis und besteht aus Fett- und Bindegewebe.
Bei Verbrennungen des ersten Grades ist nur die Oberhaut, also die Epidermis, betroffen. Typisch hierfür ist der normale Sonnenbrand oder Verbrühungen durch heißes Wasser. Die Rötung der Haut nimmt innerhalb weniger Stunden stetig zu und sieht am Ende tiefrot aus. Die betroffene Hautstelle ist recht berührungsempfindlich, spannt und ist oftmals auch leicht geschwollen.
Behandlung
Die verbrannte Hautstelle sollte so schnell wie möglich unter fließendem Wasser gekühlt werden. Aber Achtung - das Wasser darf dabei auf keinen Fall eiskalt sein! Nach der Kühlung kann die Haut durch ein feuchtigkeitsspendendes Brandwundgel oder Spray nachhaltig gepflegt werden.
Heilung
Es dauert ungefähr zwischen 24 und 48 Stunden, bis die Rötung langsam zurückgeht und die Berührungsempfindlichkeit nachlässt. Jeder kennt es bereits vom Sonnenbrand – bei Verbrennungen ersten Grades ist es oft ein Teil des Heilungsprozesses, dass die Haut sich schuppt. Dabei sterben die geschädigten, oberen Hautzellen ab und werden nach und nach abgestoßen. Wichtig ist, die Haut auch in dieser zeit weiterhin mit Feuchtigkeit zu versorgen und vor Sonne zu schützen. Dies unterstützt und beschleunigt den Heilungsprozess. Bei Verbrennungen 1. Grades bleiben meist keine Spuren bzw. Narben zurück.
Verbrennungen des zweiten Grades betreffen nicht nur die obere Hautschicht (Epidermis), sondern auch die mittlere Hautschicht, die Dermis. Sie entstehen typischerweise im Umgang mit Feuer oder bei Arbeitsunfällen. Bei diesem Schweregrad wird nochmals zwischen 2a und 2b unterschieden, wobei diese sich wie folgt unterscheiden:
Verbrennungsgrad 2a | Verbrennungsgrad 2b |
Verbrennungen des Grades 2a heilen meist gut und ohne Narben ab. |
Verbrennungen des Grades 2b haben einen längeren Heilungsprozess und hinterlassen oft Narben. |
Behandlung
Bei einer Verbrennung zweiten Grades müssen Sie schnell reagieren. Wurde die Verbrennung bzw. Verbrühung durch eine heiße Flüssigkeit (z.B. Suppe) verursacht, muss diese als erstes gründlich abgespült werden. Wenn Kleidung bei dem Unfall mit verbrannt wurde, sollten Sie diese sehr vorsichtig von der Haut entfernt werden. aber Achtung – wenn diese an der Haut festklebt, dann darf sie nur von einem Arzt entfernt werden, um eine weitere Schädigung der Haut zu vermeiden! Kühlen Sie die betroffene Hautstelle ca. 10-15 Minuten lang unter kaltem, fließendem Wasser. Auch hier darf das Wasser keinesfalls eiskalt sein. Durch die Kühlung werden Schmerzen gelindert und eine Ausbreitung der Verbrennung gestoppt.
Decken Sie nach dem Kühlen die betroffene Hautstelle steril ab und suchen Sie umgehend einen Arzt auf.
Sonderfall Kinder und Säuglinge
Verbrennungen zweiten Grades bei Kindern und Babys dürfen nur am Anfangen – innerhalb der ersten Viertelstunde ca. 10 Minuten lang gekühlt werden. Danach ist die Gefahr einer Auskühlung des Körpers zu hoch.
Heilung
Nach dem Arztbesuch können Brandwunden zweiten Grades mit feuchtigkeitspendenden Gels, Cremes oder Sprays (fettfrei) nachbehandelt werden. Dies unterstützt und beschleunigt den Heilungsprozess. Besonders Sprays eignen sich sehr gut, da sie sich kontaktlos auf der Haut verteilen lassen.
Bei einer Verbrennung 3. Grades sind alle drei Hautschichten betroffen und zerstört. Das Gewebe sieht weiß oder verkohlt aus und Betroffene haben keine Schmerzen, da auch die Nerven zerstört wurden.
Im Fall einer Verbrennung 3. Grades muss umgehend ein Notarzt gerufen werden! Im Krankenhaus werden die verbrannten Hautschichten operativ entfernt und es ist eventuell auch eine Hauttransplantation nötig.
Wenn Sie sich wegen dem Verbrennungsgrad nicht sicher sind, sollten Sie sich unbedingt an Ihren Arzt oder einen Notarzt wenden.
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